„Die Welt will betrogen sein“, schrieb Sebastian Brant schon 1494 in seiner Moralsatire „Das Narrenschiff“. Die Klagen über Betrug und Selbstbetrug sind also keineswegs neu. Schnell und global verbreiten lassen sich Falschmeldungen aber vor allem seit Erfindung des Internets. Im Jahr 2016 stand das Thema der „Fake News“, der vorgetäuschten Nachrichten, so sehr im Zentrum des öffentlichen Interesses, dass die Gesellschaft für deutsche Sprache „postfaktisch“ zum Wort des Jahres erklärt hat. Ist es ein Merkmal heutiger Politik, dass man frei nach Pippi Langstrumpf die Welt so ausschauen lässt, wie es einem gerade passt? Warum fallen wir auf gezielte Falschinformationen rein, selbst wenn ihre Lügenhaftigkeit offensichtlich ist? Und warum lassen sich Falschmeldungen selbst durch eine Richtigstellung nicht aus der Welt schaffen?
Der Sprachwissenschaftler Gerd Antos nimmt in seinem Vortrag die mediale Welt der Fake News unter die Lupe und erklärt, warum wir uns immer wieder von ihr verzaubern lassen.
Referent: Prof. Dr. Gerd Antos, emeritierter Professor für Germanistische Sprachwissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Ehrenprofessor der Pannonischen Universität Veszprém (Ungarn)
Eine gemeinsame Veranstaltung der Gesellschaft für deutsche Sprache/Zweig Bozen und der Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann
Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann
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