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Das Vorgängerprojekt EHB

Das Projekt EHB (Erschließung Historischer Bibliotheken in Südtirol) war ein über 20 Jahre währendes Langzeitförderprojekt zur Erschließung und Katalogisierung der historischen Buchbestände Südtirols (1997-2019), initiiert und finanziert von der Stiftung Südtiroler Sparkasse.

Im Jahr 1997 wurde diesbezüglich ein Abkommen zwischen der Diözese Bozen-Brixen, der Stiftung Südtiroler Sparkasse (Projektförderer) und dem Südtiroler Bildungszentrum (verwaltungstechnische Abwicklung) geschlossen. Dem Franziskaner P. Dr. Bruno Klammer, ehemaligem Direktor des renommierten Bozner Franziskanergymnasiums und langjährigem Bibliothekar des Bozner Franziskanerklosters, wurde die Projektleitung übertragen, die er bis 2016 innehatte.

Ziel des "Mammutprojekts" EHB war die Katalogisierung und Sicherung der bis dahin zum Teil gänzlich unbekannten und verschlossenen historischen Buchbestände Südtirols, um sie für Öffentlichkeit und Forschung zugänglich zu machen und sie gleichzeitig vor Verlust und Ausverkauf zu bewahren. Erfasst wurden gedruckte Werke ab 1450, nicht aber Handschriften. Im Rahmen von EHB wurden landesweit über 40 historische Bibliotheken unterschiedlichster Größenordnung in kirchlicher oder
weltlicher Trägerschaft
erfasst.

Dem Projekt EHB, das zu Beginn noch KBS hieß (Katalogisierung Südtiroler Bibliotheken), stand ein Beirat zur Seite, der sich aus Vertretern der Stiftung Südtiroler Sparkasse, der Diözese, der Bestandsträger und der öffentlichen Verwaltung zusammensetzte. 2001 wurde zur verwaltungstechnischen Abwicklung des Projekts die Sozialgenossenschaft Bibliogamma gegründet, die bis 2016 Projektträgerin war.

2016 wurde der im Zuge des Projekts EHB erarbeitete EHB-Katalog (= digitaler Online-Katalog der historischen Bibliotheken Südtirols), der mittlerweile über 850.000 Exemplare (ca. 495.000 Titel) umfasst, an die Freie Universität Bozen übergeben und dort in den Katalog der Wissenschaftsbibliothek The Scientific Library South Tyrol integriert.

Mit Übernahme des EHB-Katalogs wurde an der Universitätsbibliothek Bozen im Jahr 2017 auch ein Fachreferat „Altes Buch“ eingerichtet, das von der Historikerin und Kodikologin Ursula Stampfer aufgebaut und betreut wurde. Das Fachreferat legte seinen Fokus insbesondere auf die Betreuung und Pflege des EHB-Katalogs sowie auf die Erfassung von Inkunabeln und mittelalterlichen Handschriften.

Im Jahr 2019 erarbeiteten die Universität Bozen und die Landesbibliothek Teßmann ein Konzeptpapier zur gemeinsamen Betreuung der Bibliotheken mit historischen Buchbeständen in Südtirol. Nach einem Führungswechsel an der Universität Bozen wurde beschlossen, den EHB-Katalog und dessen Betreuung abzugeben, die im Herbst 2021 der Landesbibliothek Teßmann zugewiesen wurde und nun in Zusammenarbeit mit dem Bibliotheksverband Südtirol erfolgt.