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Von der Kunst des literarischen Übersetzens

Vortrag und Gespräch mit Burkhart Kroeber
06.04.2017, 20:00
Bozen, Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann

Eine gute literarische Übersetzung ist weit mehr als die korrekte Wiedergabe des Inhalts eines Werks. „Der Übersetzer muss das Spiel des Autors komplizenhaft mit- und weiterspielen“, so Burkhart Kroeber. Als deutscher Übersetzer der Werke von Umberto Eco hatte er keine leichte Aufgabe: Eco spielt wie kaum ein anderer Autor mit Sprachstilen vergangener Epochen oder charakterisiert seine Romanfiguren durch ihre besondere Art zu sprechen. Aufgabe des Übersetzers ist es, diese stilistischen Mittel und Strategien in einer anderen Sprache zu imitieren – immer mit Blick auf die Leser. So wird der Übersetzer zum Neben- oder Zweitautor eines Werks.
In der Reihe „Impulse zu Sprache und Kultur“ spricht Burkhart Kroeber über die Herausforderungen und schönen Seiten des literarischen Übersetzens. Seit dreißig Jahren übersetzt er vorwiegend aus dem Italienischen. Neben Umberto Eco hat er unter anderem Werke von Italo Calvino, Manzonis „Promessi Sposi“ („Die Brautleute“) und zuletzt Leopardis „Operette morali“ („Opuscola moralia, oder: Vom Lernen, über unsere Leiden zu lachen“) ins Deutsche übertragen. Für seine Arbeit erhielt er u. a. den Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung, den Übersetzerpreis der Landeshauptstadt München, den Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis, den Deutsch-Italienischen Übersetzerpreis für sein Lebenswerk sowie das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland.

Moderation und Gespräch mit dem Referenten: Monika Obrist, Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut.

„Impulse zu Sprache und Kultur“ ist eine gemeinsame Reihe der Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut und der Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann.